Taufe

Möchtest du dich taufen lassen und zu Christus gehören?

Du trägst eine Sehnsucht in dir, die dir eine Ahnung vom Grösseren des Lebens verleiht. Du spürst eine Kraft, die nach dem Mehrwert des Lebens sucht. Im Innern erfährst du, dass wir dem Leben nicht selber letzten Sinn und Wert geben können. Dieses innere Ziehen führt dich dazu, nach demjenigen zu fragen, der dich gewollt, geschaffen und geliebt hat. Dieser Jemand hat sich geoffenbart durch die Schöpfung und in der Geschichte bis hin zu Jesus Christus. Jesus Christus führt uns zur Gemeinschaft mit ihm, untereinander und mit Gott.

Diese Weggemeinschaft dürfen wir in der Kirche konkret leben. Es ist ein gemeinsames Unterwegssein im ringenden Glauben, in der zuversichtlichen Hoffnung und in der wachsenden Liebe. Dieser Weg hat mit deiner persönlichen Suche schon begonnen und er setzt sich mit der Kontaktaufnahme mit dem Pfarrer oder den Seelsorgenden deines Wohnortes fort.

Taufe, Firmung und Erstkommunion sind sichtbare Zeichen der Verbundenheit mit Jesus Christus und mit allen, die zu ihm gehören. Dadurch vertiefst du deine Freundschaft mit Jesus Christus in einem Leben aus dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe. Aus der Kraft seines Geistes hast du Teil an der Fülle des Lebens, die Gott den Menschen schenken will durch die Einheit mit der ganzen Kirche, durch den gemeinsamen Gottesdienst und durch die liebende Hingabe zum Wohl aller Menschen.

Jesus Christus ruft dich, dass du teilhast an der Sendung der ganzen Kirche: «Friede sei mich euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Bleibt in meiner Liebe!»

Was bedeutet die Taufe eigentlich?

Die Taufe ist eine zeichenhafte Handlung mit dreimaligem Übergiessen von Wasser über den Kopf mit den Worten: «Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes». Weitere Zeichen begleiten den Taufakt.

In der Taufe verknüpft der Mensch sein Leben mit dem Jesu Christi. Mit ihm hat er Teil an der Auferstehung zu neuem Leben. Der Heilige Geist verbindet ihn mit allen Getauften zu einem Leib in Christus. Er zieht sozusagen als Lebensgewand Jesus Christus an. Diese geistige Zugehörigkeit zum Leib Christi zeitigt sich in der Sendung und in der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zur konkreten Pfarrgemeinde am Wohnort.

Die Taufe ist gewissermassen das „Eingangstor“ zum Leben als Christin, als Christ. Durch sie hast du Anteil an der Sendung Jesu Christi, das Evangelium zu leben durch tätige Nächstenliebe, durch dein Beten und durch die Verkündigung.

Die Taufe verbindet die christlichen Kirchen und Gemeinschaften.

Erwachsene, die getauft werden, empfangen meist im gleichen Gottesdienst auch die Firmung, die durch eine Salbung auf der Stirn gespendet wird, und die Heilige Kommunion.

Welche Schritte durchlaufe ich auf dem Weg zur Taufe?

Die Eingliederung in die Kirche erfolgt normalerweise in vier Phasen.
Die erste Phase beinhaltet das vertiefte Kennenlernen der Frohbotschaft bis hin zur offiziellen Aufnahme als Katechumene. Diese Zeit ist von individueller Dauer.

Im Katechumenat, der zweiten Phase, setzt du dich weiterhin intensiv mit dem Glauben und seinen Ausdrucksweisen auseinander. Diese Zeit wird begleitet mit verschiedenen gottesdienstlichen Feiern, wo du zum Beispiel das Glaubensbekenntnis oder das «Gebet des Herrn» überreicht erhältst. Diese Feiern finden vorwiegend in der Pfarrei deines Wohnortes statt. Idealerweise beginnt ein Katechumenat in der Adventszeit.

Die dritte Phase beinhaltet die nähere Vorbereitung auf die Sakramente der Eingliederung. Diese Zeit beginnt mit der «Feier der Zulassung zur Taufe» – gewöhnlich zu Beginn der Fastenzeit – und ist begleitet durch Skrutinien (Stärkungsriten) an den einzelnen Fastensonntagen. Die Feier der Kar- und Ostertage mit der Taufe in der Osternacht ist der Höhepunkt dieser Zeit.

«Brannte uns nicht das Herz in der Brust?», fragen die Jünger nach der Begegnung mit dem Auferstandenen. Diese Erfahrung werden wir in einer vierten Phase verarbeiten. Es ist die Zeit der Mystagogie, der vertieften Einführung ins Geheimnis. Ein Christ ist eigentlich ständig im Werden, im Wandel. Der Heilige Geist will uns formen durchs ganze Leben. In dieser Zeit bis Pfingsten werden wir auch einmal mit dem Bischof gemeinsam Eucharistie feiern.

Wie lange geht eine Vorbereitungszeit auf die Taufe?

Damit du Gelegenheit hast, den christlichen Glauben und das Leben als Jüngerin oder Jünger Jesu gut kennenzulernen, geht der Taufe normalerweise eine Zeit von gut einem Jahr voraus, in der du zusammen mit anderen Interessierten, auf deinem Weg des Christwerdens begleitet wirst. Wenn du dich dann endgültig für die Nachfolge Jesu Christi in der Kirche entscheidest, empfängst du die Taufe, Firmung und Erstkommunion und wirst so in die Kirche aufgenommen.

Bin ich allein in der Vorbereitungszeit?

Kirche ist vom Wesen her Gemeinschaft. Deswegen wird auch die Vorbereitungszeit in der Gemeinschaft einer Katechumenatsgruppe stattfinden. Diese setzt sich aus Taufbewerber:innen, engagierten Christ:innen der Pfarrei, und Paten der Taufbewerber:innen zusammen.

Für die Innerschweiz gibt es eine regionale Katechumenatsgruppe in Einsiedeln. Wenn du in dieser Region wohnst, wird dich die Ansprechperson darauf hinweisen. Andernfalls wird dich die Ansprechperson auf Angebote in deiner Nähe aufmerksam machen.

Was ist das Katechumenat?

Die Vorbereitungszeit vor der Taufe wird Katechumenat genannt. Erwachsene, die getauft werden möchten, durchlaufen vor der Taufe eine längere Zeit des Hineinwachsens in den Glauben, das Katechumenat, das in der Regel bis zu etwa einem Jahr dauert.

Du lernst den Glauben kennen, erlebst das Kirchenjahr mit und machst dich mit der Ortskirche vertraut. Durch die Einübung in einen Lebenswandel nach dem Evangelium wirst du stufenweise in das Leben des Glaubens, in die Mitfeier des Gottesdienstes und in die Gemeinschaft des Gottesvolkes eingeführt. Hier ist auch Raum für den Austausch von Glaubens­erfahrungen, Zweifel oder Fragen.

Die Katechumenen haben auf diesem Weg eine aktive Rolle. Als Katechumene bist du nicht nur „Empfangende:r“, sondern deine Geschichte, deine Erfahrungen und dein Suchen, deine Sprache und deine Sicht der Dinge sind ein wesentlicher Teil des gemeinsamen Lernprozesses. Insofern liegt im Glaubensweg von Nichtchristen ein wichtiger Impuls zur Umkehr derer, die schon zur Kirche gehören.

Je nach dem, zu welcher Diözese du gehörst, kann das Katechumenat in Einzelheiten verschieden gestaltet sein.

Was ist, wenn ich noch unsicher bin?

Mit der Vorbereitungszeit gehst du keine Verpflichtung ein, diese auch zu beenden. Fragen, Zweifel und Unsicherheiten gehören zum Glaubensleben.
Es ist Christus, der dich ruft. Er nimmt dir das Wagnis des Vertrauens nicht ab. Doch mit jedem vertrauensvollen Schritt offenbart dir Gott, was als nächstes dran ist.

Auch mit der Taufe gibt Gott keine Garantie des Lebensglücks. Die Arbeit an der Beziehung mit ihm, mit den Mitmenschen und an der eigenen Reifung bleibt. Doch haben wir die Zuversicht, dass wir auf diesem Weg nicht allein sind.

Wo kann ich getauft werden?

Der Bischof ist der Letztverantwortliche für die Taufe Erwachsener. Diese geschieht dann gewöhnlich in der Kathedrale, der Bischofskirche. Vielfach delegiert der Bischof, die Taufe an den Pfarrer vor Ort.

Wie viel kostet eine Taufvorbereitung?

Die Kosten für eine Eingliederung werden von der Kirchgemeinde am Wohnort einer Taufbewerber:in übernommen. Auch wenn die Vorbereitungszeit gratis ist, so wird sie doch nicht umsonst geschenkt. Jesus fragt nach dir als ganzer Mensch. Er möchte dich als ganze Person in Anspruch nehmen. Lass es geschehen.

Was ist, wenn ich nicht so viel Zeit aufwenden kann?

Christ zu werden, ist nicht eine Entscheidung neben anderen. Christus will alle Dimensionen deines Lebens durchdringen. Sich einen erneuerten Lebensstil und neue Gewohnheiten anzueignen, braucht Zeit und Geduld. Deswegen empfiehlt sich nicht, einen «Schnelldurchlauf» zu absolvieren, sondern die Frohbotschaft «auszukosten», um sie für sich zu verinnerlichen. Am besten besprichst du dein Anliegen mit dem Pfarrer oder der Seelsorger:in deines Wohnortes.

Ich werde Tauf- oder Firmpate. Was ist meine Aufgabe?

Als Tauf- oder Firmpate begleitest du deinen Schützling auf dem Weg des Christwerdens im Auftrag der kirchlichen Gemeinschaft.

  • Du bist also selber getauft und gefirmt und mindestens 16 Jahre alt.
  • Dir bietet der Glaube ein Fundament, auf dem du dein Leben aufbaust.
  • Du betest und feierst mit der Gemeinde regelmässig Gottesdienst.
  • Du möchtest anderen den Glauben an Jesus Christus weitergeben.

  
Vielleicht verunsichert dich dieser hohe Anspruch und du möchtest selber im Glauben besser bewandert sein. Dann bietet sich eine gemeinsame Vorbereitung mit anderen in ähnlicher Situation an. Die Katechumenatsgruppe ist der Ort der Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. Setze dich einfach mit dem Pfarrer oder der Seelsorger:in in deiner Pfarrei in Verbindung.

«Du bist geborgen in Gottes Hand.»

Marie, Luzern

Der Weg zum Christ-Werden

Advent

1. Phase

Kennenlernen der Frohbotschaft Jesu Christi

etwa 7 Einheiten

Vorkatechumenale Zeit

diese Phase mündet ungefähr ein Jahr vor der Taufe in die

1. Feier
der Aufnahme
in den Katechumenat

Erste liturgische Feier, in welcher die Kandidaten ihre Intention, auf Gottes Ruf zu antworten und Jesus nachzufolgen, ausdrücken und die Kirche sie als Katechumenen annimmt.

Fastenzeit

2. Phase

Zeit der Reifung

etwa 5 Einheiten

Katechumenat

(entferntere Vorbereitung)

diese Phase mündet gewöhnlich anfangs Fastenzeit in die

2. Feier
der Erwählung zur Taufe

Liturgische Feier während der die Kirche formell die Bereitschaft der Katechumenen für die Sakramente der Eingliederung prüft.

Ostern

3. Phase

Zeit der Reinigung und der Erleuchtung

Stärkungsriten

Katechumenat

(nähere Vorbereitung)

das Katechumenat endet mit der Taufe gewöhnlich in der Osternacht

3. Feier
der Sakramente der Eingliederung

Das ist die wichtigste Feier, während der die Erwählten voll in den Leib Christi, die Kirche, eingegliedert werden durch Taufe, Firmung und Eucharistie.

Pfingsten

4. Phase

Zeit der Vertiefung

etwa 6 Einheiten

Mystagogie

es folgt eine Zeit der Reflexion und der Vertiefung gewöhnlich bis Pfingsten

Diese Zeit ist wichtig, um die ersten Erfahrungen als neugetaufte Person zu reflektieren und in die konkrete kirchliche Gemeinschaft am Ort hineinzuwachsen.

Der erste Schritt...
Nimm mit dem Pfarrer oder der Seelsorger:in deines Wohnortes Kontakt auf. Diese erste Ansprechperson wird deine Anliegen und Fragen zum Weg zur Taufe mit dir besprechen. Durch diese Kontaktnahme entsteht noch keine Verpflichtung.

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